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7. Bliesmenger Heimatchronik ab sofort erhältlich

Viele, die an der Bliesmenger-Bolcher Ortsgeschichte interessiert sind, haben sicher schon gewartet, der Verein für Dorfgeschichte Bliesmengen-Bolchen e. V. kann seine 7. Heimatchronik vorstellen. Seit dem Jahr 2016 erscheinen nunmehr diese Bücher als Fortschreibung, Ergänzung sowie Aktualisierung des „Heimatbuches“ aus dem Jahr 1980. Auf 334 Seiten erwarten den Leser wieder spannende Geschichten und Geschichte aus Bliesmengen-Bolchen.

 

Angeregt durch das positive Echo auf die bisherigen Ausgaben hat das ehrenamtliche Redaktionsteam wieder umfangreich recherchiert. Entstanden sind so lebendige wie aufschlussreiche Geschichten – illustriert mit vielen Bildern, Karten und Kopien alter Dokumente aus mehreren Jahrhunderten.

 

Das diesjährige Titelbild ziert das Foto des hölzernen „Helledeiwels“. Es nimmt Bezug auf den ersten Beitrag von Peter Lauer, langjähriges Mitglied des Autorenteams mit Bliesmenger Wurzeln, der in Thüringen geboren und aufgewachsen ist und inzwischen im nordrhein-westfälischen Kleve lebt. Er eröffnet den Reigen der Aufsätze mit der Sage und belegten Fakten über das „Höllengässchen“.

 

Fast täglich erreichen uns Nachrichten und Bilder von Menschen in Krisen- und Kriegsgebieten, die hungern und um ihr Leben bangen. Das war im Winter 1944/45 für die Daheimgebliebenen nicht anders – beiderseits der Blies. Nicole Roth aus Blies-Schweyen konnte als „Neue“ im Redaktionsteam dazugewonnen werden. Sie hat die damals 16-jährige Jeanne Barthel 2014 interviewt und deren Erlebnisbericht an die schrecklichen Erlebnisse im schützenden Keller von Blies-Schweyen und die Feiern zum „Fest der Liberation“ für die Leser zweisprachig zu Papier gebracht.

 

In seinem Vereinsarchiv bewahrt der 1993 gegründete Verein eine Vielzahl Totenzettel, auch Sterbebildchen oder Sterbezettel genannt, von Verstorbenen aus Menge-Bolche auf. Peter Lauer beschreibt in seinem dritten Beitrag einleitend, woher sie stammen, wie lange es sie schon gibt und wie sich ihre Gestaltung über Generationen veränderte. Er wählte 18 Totenzettel von Menschen aus, die zwischen 1916 und 1979 verstarben - infolge zweier Kriege oft eines gewaltsamen Todes.

 

In den 1920er-Jahren erreichte der Fußball als Volkssport auch das Bliestal. Es war wirtschaftlich für viele Menschen eine schwierige Zeit, aber auch eine Zeit des gesellschaftlichen Aufbruchs. Man sehnte sich wieder nach gemeinschaftlichen Aktivitäten, Zusammenhalt und Unterstützung untereinander. In zwei Jahren feiert der Sportverein Bliesmengen-Bolchen e.V. sein 100jähriges Bestehen. Anlass genug für Klaus Nagel Daten, Fakten und bemerkenswerte Episoden zu sammeln, um die wichtige Zeit der Anfangsjahre bis in den Zweiten Weltkrieg zu beleuchten.

 

Wer den Ort Bliesmengen-Bolchen von Bliesransbach kommend besucht, den empfängt die Dorf-Symbolfigur, der „Ritter Bolch von Mengen“. Nun könnte man am Ortsschild hinzufügen: „Dorf mit besonderer Staatsgrenze“. Von der Uhrigsmühle bis hinter Habkirchen unterhalb von Blies-Ebersing verläuft die Landesgrenze nicht, wie international üblich, auf der „Flussmitte“, sondern am deutschen Ufer. Peter Lauer nimmt den Leser mit auf eine Zeitreise. Warum kam es 1781 zu dieser vertraglichen Vereinbarung zwischen dem König von Frankreich und der Herrschaft von der Leyen und noch interessanter, warum blieb in allen weiteren Verträgen bis heute dieser Status Quo unverändert?

 

Vor acht Jahrzehnten begann in Deutschland eine neue Zeitrechnung. Für viele bedeutete es einen Neuanfang. Mancher, auch jüdischen Glaubens, traute sich zurück in das Land, dass ihn zutiefst erniedrigte, ihm sogar nach dem Leben trachtete. Einer dieser „Rückkehrer“, der den Ort 1935 unfreiwillig und unter dramatischen Umständen verlassen musste, war nach Kriegsende war Dr. Carl-Joseph Ruben. Seit 1930 war er der erste niedergelassene Arzt in Bliesmengen-Bolchen und Gründer des heutigen Ortsvereins des Deutschen Roten Kreuzes. Markus Sommer beleuchtet mit viel Einfühlungsvermögen und der nötigen Distanz wichtige Etappen dieses so ereignisreichen Lebens.

 

Dank vieler engagierter Bürger war die neue Adventsfensteraktion 2024 ein großer Erfolg. Der Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit erinnert mit einer Fotostrecke in zahlreichen Fotos an 23 erleuchtete und mit viel Liebe individuell thematisch gestaltete Fenster an privaten und gewerblich genutzten Häusern, Vereinsheimen, an der Kirche Sankt Paulus sowie der Kindertagesstätte Sankt Paulus.

 

Im abschließenden Beitrag würdigt der gleiche Arbeitskreis die unermüdliche Arbeit der zwei Dorffotografen Alex Stephan und Nicole Roth von Bliesmengen-Bolchen und Blies-Schweyen. Ihnen verdanken die deutsch-französischen Nachbarorte qualitativ hochwertige Fotos eines aktiven Gemeindelebens sowie vielfältiger, teils grenzüberschreitenden gemeinsamen Veranstaltungen diesseits und jenseits der Blies – die somit in Erinnerung bleiben.

 

Die 7. Bliesmenger-Bolcher Heimatchronik „Unser Heimatort im Laufe der Jahre und andere Besonderheiten aus Bliesmengen-Bolchen erzählen Geschichte(n) – Midde ussem Lèèwe“ ist ab sofort zum Preis von 25,- Euro bei folgenden Verkaufsstellen erhältlich: Dorfbäckerei Ackermann, Raiffeisenmarkt Bliesmengen-Bolchen, Schwanen-Apotheke, Frisörsalon Ludger Scheid sowie beim Mandelbachtaler Verkehrsverein im Ormesheimer Rathaus.