Die katholische Kirche „St. Paulus“ wurde 1965 geweiht. Bis dahin diente Jahrhunderte lang die nahe gelegene Kirche „St. Petrus in Ketten“ den katholischen Gläubigen in Bliesmengen-Bolchen als Gotteshaus. Als diese zu klein geworden war, wurde auf Initiative von Pfarrer Johannes Kupper 1962 ein Kirchenbauverein gegründet. Der Verein fand die wohlwollende Unterstützung von 241 Gläubigen. Als Standort für den Kirchenneubau wählte man den jetzigen Platz zwischen Mengen und Bolchen. An dieser Stelle ist das Gotteshaus ein symbolisches Bindeglied zwischen den beiden Ortsteilen. Nachdem das bischöfliche Ordinariat zu Speyer den Neubau der Kirche im Mai 1963 genehmigte, fand schon am 28. Oktober des gleichen Jahres der erste Spatenstich statt. Am 4. September 1965 wurde die neue Kirche durch Bischof Isidor Emmanuel geweiht.
Geschaffen hat die das Ortsbild prägende Kirche mit dem freistehenden runden Turm der Architekt Friedrich Jossé. Im Innenraum umklammern zwei 20 Meter lange Fensterfriese das weit ausschwingende Kirchenschiff. Sie durchfluten den Raum mit hellem Licht. Auf gläsernen Friesen ruht die von eisernen Streben gestützte Decke. Im Mittelpunkt des Chorraumes steht ein wuchtiger, massiver Altarstein mit eingemeißelten christlichen Symbolen. Der prachtvolle Hochaltar dahinter wurde vom elsässischen Künstler Johann Madersteck (Bockenheim) zwischen 1733 und 1736 geschaffen. Er schmückte ursprünglich die Kirche des untergegangenen Wilhelmitenklosters im nahen Gräfinthal. Die Bilder des heiligen Rochus und der Gottesmutter Maria an der Rückwand der Kirche stammen aus dem 18. Jahrhundert.
Text: Verkehrsverein Mandelbachtal e. V.
Foto: Karsten Sommer