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Statement des Ortsvorstehers zum Vorfall am 23.01.2025

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

 

gerade wenn man als Elternteil seine Kinder in die Kita abgibt, will man natürlich haben, dass sich die Kinder in einer sicheren Umgebung befinden.

Wenn jetzt so eine Situation wie gestern eintritt, gerade einen Tag nach den Vorfällen in Aschaffenburg, kann man verstehen das die Reaktionen darauf sehr emotional sind.

 

Mich haben seit gestern und heute wirklich sehr viele Anfragen zu dem Thema erreicht. Ich verstehe diese sehr gut und auch mich besorgt das Thema sehr. Meine Kinder spielen schließlich auch ohne Daueraufsicht im Ort und einer wartet auf einen Kitaplatz.

 

Ich möchte aber auch darum bitten, zu verstehen, dass ein Ortsvorsteher in der Situation nicht viel mehr tun kann, wie die Leute zu sensibilisieren und die Strafverfolgungsbehörden zu informieren. Diese allein sind für Ermittlungen zuständig. 

Deren Inhalt wird auch nicht mit dem Ortsvorsteher geteilt, wie ich heute z.B. gefragt wurde.

 

Ich möchte das nochmal explizit kommunizieren, da ich in sozialen Medien, Nachrichten und teilweise telefonisch auch angefeindet wurde. Es werden von mir Dinge verlangt werden, die gar nicht in meiner Macht stehen.

 

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass in Nachrichtengruppen das Thema völlig eskaliert ist und leider auch viele Dinge vermischt wurden. Es ist daher wichtig, dass man sich in dieses Thema auch nicht unwissend reinsteigert. Viele Personen waren gar nicht vor Ort, kommentieren das Geschehene aber mit gefährlich Halbwissen.

 

Ich habe mir daher von den beteiligten Personen auch die Situation genau schildern lassen. Natürlich hätte die Situation auch eskalieren können. Man muss aber ganz klar sagen, dass sie das nicht ist!

Der Mann war zwar verwirrt, aber nie aggressiv. Selbst bei der Festnahme.

 

Ich möchte die Situation nicht herunterspielen, ich möchte aber betonen, dass hier glücklicherweise kein zweites Aschaffenburg vorliegt. 

Zudem haben alle direkt involvierte Personen und vor allem die Kita vorbildlich reagiert! Nochmals riesen Kompliment und Danke! 

Die Aussagen der Polizei, sehe ich, vor allem nach Rücksprache mit den Beteiligten, als korrekt.

 

Was ein Ortsvorsteher aus meiner Sicht in so einer Situation, wie sie nun bei uns war, tun sollte, ist zu beruhigen. Wir wollen alle nicht, dass der nächste Mensch mit Migrationshintergrund, der sein Kind von der Kita oder vom Bus abholt, angefeindet wird. Ich denke, das kann nicht unser aller Ziel sein. Wir alle wollen ein friedliches Miteinander.

 

Was ich darüber hinaus getan habe ist unsere Ministerpräsidentin und auch Bundestagsparteien zu informieren, dass dies kein Zustand sein kann.

Ich habe dazu auch schon einen Anruf von einem Mitglied des Bundesrates (ich sage jetzt wegen Wahlwerbung nicht von wem) erhalten. Ihr könnt also davon ausgehen, dass man die Sache ernst nimmt! Auch die Presse wird noch berichten, das Thema wird definitiv nicht verheimlicht.

 

Auch die Kitas in Mandelbachtal wurden gebrieft und haben erhöhte Achtsamkeit.

So Menschen gibt es leider, vor allem in Städten, mehr wie genug und sind auch keine Einzelfälle.

Deshalb gibt immer auf Euch und Eure Mitbürger, besonders die Kinder acht.

 

Ich hoffe, dass sich die Lage nun langsam wieder normalisiert.

 

Euer Timm Braun

Ortsvorsteher Bliesmengen-Bolchen